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Taxus baccata 'Fastigiata Sibirica' - Die winterharte Säuleneibe

Taxus baccata 'Fastigiata Sibirica'

Taxus baccata 'Fastigiata Sibirica' - Die winterharte Säuleneibe

Taxus baccata 'Fastigiata Sibirica' - Die winterharte Säuleneibe

Botanischer Name: Taxus baccata 'Fastigiata Sibirica'

Deutscher Name: Grüne Säuleneibe Sibirica

Beschreibung: Selektion von Helmers Baumschulen, Westerstede. Bildet von Natur aus straff aufrechte, dunkelgrüne Säulen. Die immergrüne Benadlung ist auffallend dunkelgrün bis schwarzgrün. Sehr winterharte Freilandpflanze.

Wuchshöhen:
- In 5 Jahren ca. 20- 30 cm breit und ca. 80-100 cm hoch.
- In 10 Jahren ca. 35- 45 cm breit und ca. 120-150 cm hoch.
- Im Alter ca. 80-100 cm breit und ca. 350-450 cm hoch.

Standort: Sonnig bis Schattig

Boden: Durchlässige, leicht sauer bis stark alkalische (kalkhaltige) Böden, frische bis feuchte Böden eignen sich. Insgesamt ist die Eibe sehr standorttolerant.

Verwendungszweck: Einzelstand, Heidegärten, Steingärten, Grabbepflanzung, Tröge, Gefäße (hierbei Wurzeln vor zu starkem Frost schützen, z.B. mit Laub, Vlies), Innenhöfe

Vermehrt durch: Steckling

Pflanzanleitung: Pflanze aus Topf nehmen, ins Pflanzloch so tief einsetzen, wie sie vorher im Topf stand. Erde anfüllen, andrücken, wässern.

Unser Gärtnertipp: Gut geeignet für naturschmale Hecken, denn der Heckenschnitt ist nur nach oben erforderlich. Eiben sind sehr gut schnittverträglich!

FAQ – Häufige Fragen rund um die Eibe und die Antworten der Pflanzenexperten darauf:

Woher kommen die sich im Handel befindlichen Eiben?

Am bekanntesten sind die Formen der gewöhnlichen Eibe - Taxus baccata – einer auch bei uns heimischen Eibe. Taxus cuspidata ist die japanische Eibe, welche wild in Japan auf der Insel Hondo wächst. Taxus media Sorten sind Hybriden, die aus Kreuzungen von Taxus baccata mit Taxus cuspidata entstanden sind.

Eiben sind zweihäusig – was heißt das?

Das heißt, dass es bei Eiben männliche und weibliche Pflanzen gibt. Bei Sämlingspflanzen wie Taxus baccata gibt es sowohl beerentragende weibliche Pflanzen als auch pollenspendende männliche Exemplare. Bei den Sorten ist es so, dass eine Pflanze immer wieder durch Stecklinge vermehrt wird. So kommt es, dass alle Taxus media Hicksii weiblich sind, wogegen alle Taxus media Hillii männlich sind.

Kann ich Eiben schneiden?

Ja – Eiben sind sehr gut schnittverträglich. Sie können perfekte Formen wie Kugeln, Quader, mauerartige Hecken, ganz niedrige Beetbedeckungen und Beeteinfassungen aus Taxus schneiden. Der optimale Schnitttermin ist vor dem Austrieb im Frühjahr, die Eibe kann aber ganzjährig geschnitten werden. Wir schneiden die Eibe in der Kultur 1-2 mal während des Wachstums im Sommer. Sehr alte Eiben können sogar bis ins alte Holz für einen Verjüngungschnitt geschnitten bzw. gesägt werden. Nach einigen Jahren haben sich die Pflanzen dann wieder in die gewünschte Form zurecht gewachsen.

Ist die Eibe schattenverträglich?

Ja – selbst unter dem Wurzeldruck von großen Bäumen im fast totalen Schatten wachsen Eiben sehr gut.

Können Eiben Sonnenbrand bekommen?

Ja – dies ist insbesondere ein Problem bei frisch gepflanzten, leuchtend gelben Sorten. Die Pflanzen wachsen den Sonnenbrand wieder aus, sie sollten trotzdem gelbe Formen nicht an extrem sonnigen Standorten pflanzen.

Welchen Boden bevorzugt die Eibe?

Allgemein wachsen Eiben auf fast jedem Gartenboden. Meiden sollten Sie sehr saure (moorige) und/oder sehr nasse Standorte.

Wie alt können Eiben werden?

Eiben sind sehr langlebige Pflanzen und können über 1.000 Jahre alt werden! Der größte Eibenwald in Deutschland ist der Paterzeller Eibenwald im südwestlichen Oberbayern. Hier stehen auf 87,8 ha über 2.300 sehr alte Eiben.

Wie werden Eiben vermehrt?

Die Wildformen wie Taxus baccata werden durch Aussaat vermehrt. Die meisten Kulturformen wie z.B. Taxus baccata Westerstede werden durch Stecklinge vermehrt. Bestimmte Sorten (z.B. Taxus bacc. Dovastoniana) werden auch auf Taxus baccata und Taxus media veredelt.

Wie sollten Eiben gedüngt werden?

Eiben lieben nährstoffhaltige Böden – Sie können daher mit handelsüblichen Nadelgehölzvolldünger nach Anweisung düngen.

Wie lange wachsen die Taxus in der Baumschule, bis sie in den Verkauf kommen?

Hier das Beispiel einer stecklingsvermehrten Taxus baccata Westerstede:

• Winter 2009/2010: Stecklingsschnitt und Stecken der Stecklinge. Diese Stecklinge bleiben nun über 2 Jahre in der Stecklingskiste zum Bewurzeln.
• Sommer 2012: die bewurzelten Stecklinge werden von der Stecklingskiste in 9er Tbs getopft.
• Sommer 2014: die jungen Taxus werden für 2 Jahre auf Beete aufgeschult.
• Um eine bessere Feinwurzelbildung zu erreichen, werden die Pflanzen vor dem Versand mit dem Spaten umstochen.
• Herbst 2016/Frühjahr 2017: die ersten verkaufsfertigen Taxus können nach 7 Jahren Kulturdauer als 25-30 cm große Pflanzen verkauft werden.
• Während der Kultur werden die Pflanzen jedes Jahr beschnitten, damit sie die für Helmers typische kompakt-buschige Qualität erreichen.

Wie schnell wachsen Eiben?

Als kleine Pflanze wachsen Eiben langsam. Erst ab einer Größe von 50 cm können die schnellwachsenden Sorten bis zu 20-40 cm im Jahr zulegen. Zwergformen und Säulenformen wachsen dagegen meist nur 5-10 cm im Jahr.

Wie groß werden Eiben?

Das ist stark sortenabhängig. Die einfache Taxus baccata kann Höhen von 10 m und mehr erreichen. Dagegen werden bodendeckende Formen wie z.B. Taxus baccata Repandens meist nicht höher als 20 bis 40 cm.

Sind Eiben giftig?

Ja – alle Pflanzenteile der Eibe sind hochgiftig. Es gibt aber eine Ausnahme: Bei den Beeren ist nur das rote Fruchtfleisch eßbar. Aber Vorsicht – die Kerne sind giftig! Taxus ist gleichzeitig eine Heilpflanze. Die enthaltenen Gifte werden von der Medizin zur Krebsbekämpfung eingesetzt. Von einer Selbstmedikation muss aber aufgrund der hohen Giftigkeit dringend abgeraten werden.

Sind Eibenbeeren für Vögel giftig?

Nein - die Eibenbeeren sind bei den heimischen Singvögeln sogar sehr beliebt. Zudem bietet die Eibe gute Nistmöglichkeiten und Unterschlupfmöglichkeiten durch die ganzjährig dichte Benadlung.

Wie wirkt sich die Giftigkeit auf die Verwendung in der Bepflanzung aus?

In der Praxis kommen Vergiftungen mit Taxus so gut wie nicht vor. Das liegt daran, dass die meisten Wildtiere von Natur aus wissen, was sie essen können und was nicht. Ebenso ist es mit den meisten Nutztieren und Kindern. Trotzdem sollte die Eibe nicht an den Rand von Viehweiden (insbesondere Pferde- oder Kuhweiden) oder in der Nähe von Kinderspielplätzen gepflanzt werden.

Wie frosthart sind Eiben?

Ausgepflanzt sind Eiben anfangs etwas frostempfindlich, später sehr gut frosthart. Nur im Topf gezogen vertragen Eiben so gut wie keinen Frost. Daher sollten Sie getopfte Eiben im Winter sehr gut schützen.

Hilfe – unsere Eiben sind nach dem Pflanzen ganz rot geworden. Was sollen wir tun?

Die Rotfärbung der Eibe ist besonders stark nach dem Verpflanzen und insbesondere bei starker Nässe sehr ausgeprägt. Die Pflanzen sind aber trotz der Rotfärbung meistens gesund und lebendig (Schnelltest: ein kleines Stück Rinde am Wurzelhals mit dem Fingernagel abkratzen – wenn es darunter grün ist, lebt die Pflanze). Oftmals sind die Pflanzen braunrot, aber trotzdem fest eingewurzelt. Wir empfehlen hier, der Pflanze Zeit zum Eingewöhnen am neuen Standort zu geben. Unser Chef sagt dazu: Typisch für Eiben ist es, dass sie einige Zeit zur Akklimatisierung benötigt. Die Faustformel dafür ist: Zeitraum der letzten Verschulung (z.B. vor einem Jahr) = Zeitraum, bis die Eibe am neuen Standort wieder tiptop aussieht.

Welche Schädlinge und Krankheiten gibt es an Taxus?

Der bekannteste Schädling ist sicherlich der Dickmaulrüßler. Besonders in Baumschulquartieren und im Gartencenter treiben der Käfer und seine Larven ihr Unwesen. Während der Käfer an der frischen Rinde der Neutriebe frißt, knabbern die Larven an den Wurzeln und (sehr gefährlich für die Pflanze) am Wurzelhals. Der Käfer ist übrigens nachtaktiv und daher am Tage kaum zu sehen. Da heutzutage chemische Mittel zur Bekämpfung nur sehr beschränkt eingesetzt werden dürfen, empfehlen wir hier eine Bekämpfung der Larven mit Nematoden. Diese wirken recht gut und nachhaltig.

Neben dem Dickmaulrüßler gibt es besonders an sehr feuchten Standorten Probleme mit Wurzelfäule (Phytophthora). Hier hilft nur eine gute Drainage und Vermeidung von zu starkem Wässern der Pflanzen.

Die Taxusschildlaus und die Knospengallmilbe kommen eher selten vor – bei Befall sollten Sie Mittel nach Empfehlung des Pflanzenschutzamtes einsetzen oder Ihren Lieferanten von Pflanzenschutzmitteln nach erlaubten Mitteln fragen.

Alle Schädlinge und Krankheiten spielen eine große Rolle in der Produktion und in den Verkaufsquartieren – in den Privatgärten sollten sie eher selten vorkommen. Das liegt an der höheren Vielfalt an Singvögeln, Mäuse und Igeln (fangen die Dickmaulrüßler weg) und der vielseitigeren Bepflanzung, die den allgemeinen Befallsdruck gegen Schädlinge und Krankheiten stark senkt.

Die Eibe als mystisches Gehölz – warum ist das so?

Durch das sehr hohe Alter der Bäume (über 1.000 Jahre und mehr) steht die Eibe für ewiges Leben. Gleichzeitig ist der einzige hochgiftige Baum in Europa als Todesbaum bekannt. Das sehr harte Holz wurde jahrhundertelang für den Bogenbau verwandt – der englische Langbogen von Robin Hood war aus Eibenholz. Auch die Sarkophage in den Pyramiden sind aus Eibenholz. Ums Haus gepflanzte Eiben sollen vor Hexen schützen – zudem soll es großes Unglück bringen, eine Eibe zu fällen. Zugleich gilt die Eibe als Mörderbaum – viele Menschen wurden hinterlistig mit Hilfe der Eibe vergiftet. Zugleich gibt es viele Heilmedikamente, die mit Bestandteilen der Eibe hergestellt werden.

Welche Wuchsformen gibt es bei Eiben?

Hier unsere Übersicht über die verschiedenen Wuchsformen:

  • Taxus baccata: Baumartiger Wuchs, kann aber gut in Form geschnitten werden
  • Taxus baccata Dovastoniana: Aufrechter Wuchs, die Äste hängen elegant adlerschwingenartig über
  • Taxus baccata Dovastonii: Aurea Aufrechter Wuchs, die Äste hängen elegant adlerschwingenartig über
  • Taxus baccata Fastigiata Aureomarginata: Gelbe Säulenform
  • Taxus baccata Fastigiata Goldstar: Gelbe Säulenform
  • Taxus baccata Fastigiata Robusta: Grüne Säulenform
  • Taxus baccata Fastigiata Sibirica: Grüne Säulenform
  • Taxus baccata Golden Crown: Breitaufrechte gelbe Buschform
  • Taxus baccata Golden Nugget: Breite gelbe Buschform
  • Taxus baccata Overeynderi: Grüne Kegelform
  • Taxus baccata Repandens: Flachwachsender, grüner Bodendecker
  • Taxus baccata Schwarzgrün: Buschigaufrecht, schwarzgrüne Benadlung
  • Taxus baccata Semperaurea: Breitbuschig, goldgelbe Benadlung
  • Taxus baccata Summergold: Breiter Wuchs, grüngelbe Benadlung
  • Taxus baccata Westerstede: Anfangs breiter Wuchs, später kegelförmig. Dunkelgrün.
  • Taxus cuspidata Nana: Zwergform, unregelmäßige Kugelform
  • Taxus media Hicksii: Aufrechter buschiger Wuchs, dunkelgrün
  • Taxus media Hillii: Aufrechter buschiger Wuchs, dunkelgrün



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